Ringlockschuppen – Coppenrath Innovation Centre


8.000 m² Industriedenkmal wird zum KI-Forschungszentrum
Aus einem 110 Jahre alten Güterbahnhof wird ein modernes Zentrum für Innovation und Entwicklung. Oder wie es Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil ausdrückte: Die Umnutzung und Umgestaltung des Ringlokschuppens in Osnabrück „ist eines der spannendsten Projekte der Stadtentwicklung nicht nur in Niedersachsen, sondern in Deutschland“. Den Münsteraner Architekten des Büros KRESINGS ist es gelungen, die Seele dieses Baudenkmals der Verkehrs- und Technikgeschichte zu erhalten und mithilfe von modularen Zimmerboxen aus Holz und Glas eine einladende, offene und gleichzeitig warme Atmosphäre in seinem Inneren zu schaffen. Allgegenwärtig sind auch die anthrazitfarbenen Türen von RÜTÜ als stilgebende Elemente in der Symbiose aus historischer Stahl- und Betonkonstruktion und nachhaltig-moderner Holzoptik.


RÜTÜ’s Projektleistungen
- Innentürblätter & Zargen
- Glastüren
- Brandschutztüren
- Schallschutztüren
- Sicherheitstüren RC2
- Brandschutz-Schiebetor mit Feststellanlage
Wenn starke Beratung einen stilprägenden Unterschied macht
Wo einst schwere Dampflokomotiven gewartet und repariert wurden, entwickeln heute 15 verschiedene Forschungseinrichtungen unter einem Dach KI-Lösungen für Landwirtschafts- und Gesundheitsanwendungen. 111 Jahre nachdem der Ringlokschuppen am Osnabrücker Güterbahnhof 1913 als eines der ersten Stahlbetonbauwerke dieser Größe errichtet wurde, erhielt er 2024 ein neues Leben als Coppenrath Innovation Centre. Eine knifflige, aber begeisternde Herausforderung für das Münsteraner Architekturbüro KRESINGS – immerhin ist der Ringlokschuppen als Baudenkmal der Verkehrs- und Technikgeschichte geschützt. Wie also erhält man die in ihren Dimensionen beinahe einschüchternde Rohheit und Offenheit dieses zeitgeschichtlichen Monuments und überführt diese sinnstiftend in die von Kreativität und Innovation geprägte moderne Arbeitswelt der Forschenden und Start-ups, die hier gemeinsam an der Technologiegeschichte von morgen schreiben sollen?
Die Lösung: Ein Raum-in-Raum-Konzept, das die offene Weite der etwa 8.000 Quadratmeter großen Halle mit bis zu 8 Metern Deckenhöhe erhält, darin aber zahlreiche eigenständige Arbeits- und Wohlfühlbereiche schafft – in Form von teils mehrgeschossigen modularen Raumzellen aus Holz und Glas. So entstand ein Open Space, der gleichzeitig genügend Möglichkeiten für Rückzug und individuelle Bürostrukturen lässt. Die industrielle Klarheit des einstigen Ringlokschuppens wird gepflegt; geradezu zelebriert – erhält aber einen starken Gegenpol aus Holz und Licht, der mit dem Brachialen bricht und in ihm eine Atmosphäre von einladender Wärme und Freundlichkeit entstehen lässt.
Stilprägend fallen allgegenwärtig die anthrazitfarbenen Stahltüren ins Auge, die als verbindendes Element sowohl optisch als auch buchstäblich den Übergang zwischen diesen beiden Welten herstellen. Das Ergebnis eines differenzierten Auswahlprozesses, an dem auch RÜTÜ beteiligt war. „Ursprünglich sollten diese Elemente analog zu den Wänden in heller Ahornoptik gestaltet werden, gegebenenfalls mit anthrazitfarbenen Stahlumfassungszargen“, erinnert sich RÜTÜ-Projektleiter Jonas Volkmar. Dass nun sogar die Türseiten im ganzen Gebäude in Anthrazit gestaltet wurden, ist auch ein Ergebnis der proaktiven Beratung durch die Münsteraner Bauelemente-Experten.
Volkmar erklärt: „Bei der Kombination von Ahornholz an den Wänden mit der Ahornoptik der Türen wären leichte, aber sehr wohl wahrnehmbare Farbabweichungen zu befürchten gewesen, die dem hohen gestalterischen Anspruch des Objektes nicht gerecht geworden wären. Die anthrazitfarbenen Elemente heben sich stattdessen ganz bewusst heraus.“ In Verbindung mit den ebenfalls anthrazit lackierten Stahlzargen sind die Türen zudem den regelmäßigen Belastungen des Büroalltags besser gewachsen. „Ein gutes Beispiel für die partnerschaftliche Zusammenarbeit unter anderem mit den Herren Fuchs und Zündorf, die immer erkennbar darauf ausgelegt war, gemeinsam das beste Ergebnis zu gestalten“, äußert Jonas Volkmar seinen Dank.
Insgesamt mehr als 115 Elemente wurden durch RÜTÜ geliefert und montiert. Darunter waren neben besagten Innentüren auch Brand- und Schallschutz- sowie Sicherheitstüren, ein Brandschutz-Schiebetor mit Ausmaßen von 4 mal 2,8 Metern und Feststellanlage sowie diverse Glastüren. Insbesondere letztere sind den RÜTÜ-Mitarbeitern bis heute in ihrem Muskel-Gedächtnis geblieben. Denn bei einer Türflügelhöhe von 2,37 ist nicht nur der Einbau recht anspruchsvoll, sondern auch der Transport bis zum Bestimmungsort im Objekt ein echter Knochenjob. Ohne Aufzug mussten die mehr als 100 Kilogramm schweren Türblätter händisch und mit aller Vorsicht in die Obergeschosse der Holz-Glas-Boxen transportiert und dort millimetergenau montiert werden. „Eine echte Prüfung für die Belastbarkeit und Konzentration unserer Kollegen, die einmal mehr gezeigt haben, was in ihnen steckt – und sich trotz dieser großen erforderlichen Anstrengung ihr großes Fingerspitzengefühl bei der Montage erhalten konnten“, lobt der RÜTÜ-Projektleiter sein Team.
Körperliche Schwerstarbeit also. Aber wohl längst nicht vergleichbar mit der, die im Ringlokschuppen vor 111 Jahren geleistet werden musste – aus dem nun mit neuer Bestimmung ein Ort für geistige Schwerstarbeit geworden ist. Dafür finden die Forschenden hier ohne Frage optimale Bedingungen und eine inspirierende Atmosphäre vor.
Bilder:
© HG Esch Photography
